Fuerteventura Part 1 - Morro Jable

Photo by Anja Kuschel
Photo by Anja Kuschel

 

Da es mich damals, wegen der wärmeren Temperaturen, in den Süden gezogen hatte und ich immer von dem berühmten großen Muränenriff hörte, wollte ich dort unbedingt einmal tauchen gehen. So kam ich auf die Basis „Ocean World Fuerteventura“. Diese liegt in der Nähe von Morro Jable, genauer in Butihondo – integriert in einem Magic Life Club. Ziel war also das stark beworbene Muränenriff, daher war ich hoch begeistert, als dies mein erster Tauchgang vor Ort werden sollte. Es ging zuerst mit dem Golfcar und der Ausrüstung zum Nebeneingang des Hotels, dann mit dem Auto vom Hotel in den Hafen von Morro Jable. Hier wurde sich entsprechend fertig gemacht, das Equipment auf dem Zodiac verstaut und anschließend entspannt aus dem Hafen getuckert. Das ganze hat seinen Charme, da der Hafen sehr weitläufig und sauber ist. Hier legen unter anderem die Fähren Armas und Fred Olsen an, welche die anderen Inselschwestern mehrmals am Tag anfahren. Außerdem gibt es seit 2005 eine Schildkrötenaufzuchts-Station, die normal in den Zeiten von 10:00 bis 13:00 Uhr besucht werden kann. Nach etwa 15 Minuten Bootsfahrt wurde dann auch schon der Anker geworfen. Für alle die das Bootfahren nicht so sehr lieben wie ich, es ist auch möglich den Tauchplatz von Land aus zu betauchen. Hierfür geht es vom Strand in Höhe des Leuchtturms „Faro de Morro Jable“ in „Playa del Matorral“ ins Wasser. Das bedingt allerdings einen Fußmarsch von etwa 400 Metern durch den weichen Saharesand und das mit der gesamten Ausrüstung. Ich empfand die Alternative mit dem Boot jedoch für sehr angenehm und entspannt.

Photo by  Anja Kuschel
Photo by Anja Kuschel

Für die schlechte Sicht unter Wasser kann nur der liebe Herr die 7 Weltmeere schuf etwas, doch das ach so große Muränenriff war eher sehr klein und innerhalb kürzester Zeit abgetaucht. Zwar gab es eine Steilkante ab knapp 25 Meter tiefe, doch unter einem großen Muränenriff verstehe ich etwas anderes. Unglaubliche Steinformationen in denen sich die Muränen aufhalten und nicht ein dahingeworfenes Steinhäufchen in dem sich die Muränen tummeln. Der Name macht sich selbst dennoch alle Ehre da die Chance an Muränen bei jedem Tauchgang 100 % beträgt, aber scheinbar auch nur weil diese sonst auch nicht wissen wohin sie sonst sollen. Es gibt weit und breit auch nichts anderes als Sand. Abgesehen von einem kleinen Durchgang, und eine Gartenbank mit Blick ins weite offene Meer. Bei guter Sicht könnte das für ein schönes Erinnerungsfoto geeignet sein. Doch dann, denke ich, hat man auch schon alles gesehen. Der helle Sand gestaltet das Tauchen und Schnorchel allerdings recht freundlich und subjektiv wird es einem weniger kalt. Dennoch war ich davon etwas enttäuscht. Nachdem ich mich diesbezüglich auch mal etwas informiert habe, stellte sich raus – laut hören sagen – dass hier tatsächlich einmal ein unglaublich beeindruckendes Riff gewesen sein muss. Allerdings hat der Tourismus hier wieder einmal zu viel gewonnen. Die anliegenden großen Hotelketten haben Sand aus der Sahara anliefern und an der Küste verteilen lassen. Der Atlantik ist ein raues Gewässer und er ist nur dann wunderschön, wenn er auch tief blau ist. Doch nun trägt er Jahr für Jahr die kostspielig angelegten Strände weiter ab und das Riff erstickt förmlich darin, was sich durch die trügerisch schöne Turkisfärbung des Wassers zeigt.

Photo by Anja Kuschel
Photo by Anja Kuschel

Mein zweiter Tauchgang an dem Tag war, aufgrund der Nebensaison, ein entspannter Zweimann Tauchgang. Ich durfe wählen wohin ich wollte. Also entschied ich mich für einen erneuten Bootstauchgang, jedoch direkt vor der Hafenmole von Puerte de Morro Jable. Also wieder in den Hafen, umziehen, aufs Zodiac und nach 4 Minuten waren wir auch schon da. Anker werfen, Flossen an, Maske aufs Gesicht, nach hinten fallen lassen und abtauchen.

An diese Stelle möchte ich einen kleinen Witz anbringen, den mir ein sehr guter Freund erst vor kurzem erzählt hat. Warum lassen sich die Taucher, wenn sie von einem Zodiac tauchen, nach hinten ins Wasser fallen? Naja, wenn sie sich nach vor fallen lassen würden, würden sie ja im Boot landen.

 

Unter Wasser hatten wir, entgegen unserer Erwartungshaltung, eine recht starke Strömung. Also starteten wir den Tauchgang gemütlich dieser entgegen.  Nach knapp 45 Minuten auf etwa 13 Metern machten wir uns dann auf den Rückweg, der dank der Strömung keine 6 Minuten dauerte. Das klingt jetzt natürlich sehr unspektakulär. Doch das war dieser Tauchgang mit Sicherheit nicht. Ein Prachtexemplar von einem Atlantischen Stachelrochen begleitete uns beinahe den gesamten Weg gegen die Strömung und das tat er mit einer Eleganz, die seines Gleichen sucht. Ein Jungschwarm von Ährenfischen versuchte erfolgreich den Barakudas zu entkommen und im Sand fanden wir neben vielen Flundern auch die ein oder andere Schamkrabbe.

 

Zum Abschluss dieser beiden doch entspannten Tauchgänge ging es zusammen mit meinem Tauchguide noch schnell ins Hafenrestaurant El Muelle auf mein Lieblingsgetränk - BARRAQUITO. Zwar ist dies ein ursprünglicher Kaffee aus Teneriffa, doch dieser kam geschmacklich stark an das teneriffische Original ran.

 

Das Equipment war Top, die Preise angemessen und auch die Mitarbeiter machten einen angenehmen Eindruck.

Für einen spontanen Kurzurlaub, ob als Single, mit Partner oder der ganzen Familie ist es hier absolut super. Der Strand ist zum Schnorcheln und Schnorcheln lernen, vor allem für Kinder und Jugendlich hervorragend geeignet. Ich werde mit Sicherheit wiederkommen und auf bessere Sicht hoffen.

 

Ocean World Fuerteventura in Morro Jable / Butihondo